Zusammenfassung
Schultersteifen wurden, entsprechend den Anschauungen von Reischauer lange Zeit als Unfallfolgen abgelehnt. Sie wurden als wirbelsäulenabhängiges Schmerzsyndrom
primär aufgefaßt, bei dem es ja auch spontan und ohne irgendeine Unfalleinwirkung
zur Schultersteife kommen könne. Dieser Ansicht ist lange Zeit nur wirkungslos für
die Unfallbegutachtung widersprochen worden. Heute weiß man, dass man die Schultersteife
auch nach Traumen nicht nur aus dem Blickwinkel der Halswirbelsäule sehen darf, sondern
sie meist Folge der traumatischen Schädigungen und posttraumatischen Vernarbungen
des periartikulären Weichgewebes sind. Diese fibröse Schultersteife muß nicht immer
eine unmittelbare Traumafolge sein, sondern kann auch mittelbar aufgrund der Immobilisierung
oder Inaktivität eintreten. Die Therapie derartiger Schultersteifen mit Hilfe der
Krankengymnastik, lokaler Anwendung einschließlich Injektionen und der Narkosemobilisation
wird geschildert.
Summary
Corresponding to the views of Reischauer shoulder stiffness was not considered for a long time to be a result of accident.
It was primarily thought to be a spine-dependent pain syndrom by which shoulder stiffness
can arise spontaneously and independent of injury. This view has been repeatedly disputed
without effect and nevertheless on the appraisal of accident consequences. It is now
known that after injury shoulder stiffness should not only be seen from the side of
the cervical spine but also that it is mostly the result of traumatic lesion and post-injury
cicatrization of periarticular soft tissues. This fibrous shoulder stiffness must
not only be an immediate result of injury but it can also be indirectly caused by
immobilisation and inactivity. The treatment of this condition with the help of physical
therapy, local measures, including injection and mobilisation in anesthesia is described.